Mikroplastik und Chamäleons – poetische Expedition ins H2O 

Auf die Idee, den Workshop zu besuchen kamen wir hauptsächlich durch unseren Meeresbiologie-Kurs (Jahrgang 11). Unsere Lehrerin zeigte uns die Anzeige, die wir zuvor schon von der Schule zugeschickt bekommen hatten. Wir fanden uns als Gruppe interessierter Schüler zusammen und meldeten uns noch am selben Tag an.

Der Workshop konzentrierte sich auf die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik und die daraus resultierenden ökologischen Herausforderungen. Dieses aktuelle und akute Thema passte perfekt zu unserem Kurs und bot uns die Gelegenheit, aktiv mitzuarbeiten und einen Vortrag darüber zu erstellen.

Grundlage für den dreitägigen Workshop waren Auszüge eines Expeditions-Blogs, die von Roman Kroke, einem interdisziplinären Künstler, verfasst wurden. Kroke war 2019 im Auftrag des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig mit einer internationalen Gruppe von Wissenschaftler:innen an Bord des deutschen Forschungsschiffes SONNE. Sie überquerten den Pazifik von Vancouver nach Singarpur im Auftrag der Forschungsexpedition MICRO-FATE.
Roman Kroke
WPK Meeresbiologie ein Reisebericht2

Er wurde als Künstler angefragt, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die auf dieser Fahrt gewonnen wurden künstlerisch darzustellen. Die Kunst wurde als Medium genutzt, um möglichst vielen Menschen die Ergebnisse verständlich näher zu bringen.






Tag 1:

Unsere Reise begann am Freitag den 30. September 2022, als wir freundlich mit Kaffee und Kuchen, nach einer anstrengenden Anreise, empfangen wurden. Wir starteten mit einer Kennlernrunde und bekamen erste Eindrücke von der Umgebung, den Menschen und dem Thema.

Roman Kroke leitete den Workshop mit der Unterstützung von Simone Schad-Smith von der evangelischen Akademie Loccum, die es uns ermöglichte, dass der Workshop stattfinden konnte.

Tag 2:

Am nächsten Tag bekam jeder der 11 Teilnehmer einen Auszug des Expeditionsblogs von Roman Kroke. Diese dokumentierten die Eindrücke, die er auf der Tour sammeln konnte. Beispielsweise von den in situ-Pumpen, die die Menge an Plastik in unterschiedlichen Tiefen des Meeres ermitteln. Wir sollten die Texte auf Sprachbilder untersuchen (z.B. „Tiefseeauge“ – jeder hat bildlich ein Auge im Kopf). Unsere Gedanken sortierten wir dann auf einem Mindboard (dafür mussten dann große Pappumzugskartons herhalten ;).

Im Anschluss stellte jeder einmal seine Ideen vor, die uns als Grundgerüst dienten und uns noch den ganzen Workshop begleiteten.

Danach ging es auch schon mit dem praktischen Teil los, im dem wir uns voll und ganz künstlerisch ausleben konnten. Bevor die eigentliche Projektarbeit begann, bauten wir ein kunterbuntes Material Buffet auf. Es setzte sich aus zahlreichen mitgebrachten Sachen, aber auch aus Sachen, die schon vor Ort waren, zusammen. Von Tellern und Geschirr, über alte Spielzeuge und Schmuck, bis zu abgedienten Wäschekörben war wirklich alles dabei.

Ab diesem Zeitpunkt wurde uns völlig freie Hand gelassen in unserem Vorgehen und Arbeitsverhalten. Einige griffen sich sofort die erstbesten Sachen, die ihnen ins Auge fielen und fingen gleich an sie zu verbauen. Andere betrachten die große Auswahl erst einmal ganz genau und begutachteten und beurteilten, was sie davon wie verwenden wollten. Und wieder andere legten vorerst eine Pause ein.

Den restlichen Tag gestalteten wir so, wie wir am besten arbeiten und uns konzentrieren konnten.

Im Laufe des Prozesses kamen einige an ihre Grenzen und verwarfen immer wieder ihre Ideen, doch Roman stand uns jederzeit zur Seite und unterstütze uns, wo er nur konnte.

Tag 3:

Am Sonntag den 02.Oktober 2022 vollendeten wir nach dem Frühstück unsere Kunstwerke. Danach stellte jeder sein individuelles Ergebnis vor und erklärte seine Gedanken und den Erschaffungsprozess. Die Präsentationen wurden sprachlich aufgezeichnet und von Roman Kroke fotografiert. Der im Nachhinein wissenschaftliche Videos daraus erstellte (der Link zur Website  mit den Videos: https://www.loccum.de/tagungen/22125/ )
WPK Meeresbiologie ein Reisebericht Text

Das freie Arbeiten wirkte sich natürlich positiv auf unser kreatives Schaffen aus und gab unseren Gedanken Raum sich frei zu entfalten und zu entwickeln. Trotzdem fanden wir es etwas schade, dass wir nicht alle Punkte des Tagesablaufs erleben konnten. Aufgrund unseres fleißigen Werkelns und Bastelns blieb beispielsweise der geplante Waldspaziergang und der Besuch des Klosters auf der Strecke.

Nichts desto trotz hat sich der Workshop für uns sehr gelohnt. Wir nahmen schulisch und auch privat viel mit. Die Arbeit mit der Akademie Loccum und Roman Kroke hat uns sehr viel Spaß gemacht und ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen.